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Traumaarbeit in der Psychomotorik

Die Traumaarbeit in der Psychomotorik und somit bei mir in der Hippopädagogik kann eine weitere Maßnahme sein, die einen Bezug zum eigenen Körper herstellt. Die Bewegung des Pferdes, einhergehend mit den Sinneserfahrungen und dem Gefühl des Getragenwerdens kann sich positiv auf den Heilungsprozess auswirken. Im Galopp auf dem Pferd zu sitzen, kann ein Freiheitsgefühl auslösen, von dem der traumatisierte Mensch profitiert. Es ist die Fluchtgangart des Pferdes, so können Menschen ihre Fluchtimpulse ggf. auf diese Weise ausleben und zu innerer Ruhe finden. Wichtig ist in der Arbeit, dass über die Körperreaktionen und empfundene Emotionen nicht hinweggegangen wird, sondern dass sie angenommen werden. Sie haben oft nichts mit der aktuellen Situation zu tun, haben aber einen Grund und sind für die Person deshalb wahr. Pferde sind sehr empfindsam und bieten dem Menschen ihre Kraft, um durch diese oft als schwierig empfundenen Situationen hindurchzukommen. Menschen mit Mißbrauchserfahrungen haben durch den Umgang mit dem Pferd neben der Beziehungs- und Bindungsarbeit mit dem Pferd, die Möglichkeit Berühren und Berührt werden auf einer neuen Ebene zu erleben und so ihre traumatischen Erlebnisse zu verarbeiten. Je nach Indikation ist eine zusätzliche fachärztliche bzw. psychotherapeutische Anbindung ist notwendig.

Ansatzpunkte

Erleben von Selbstwirksamkeit im Hier und Jetzt

Das Führen und Reiten eines Pferdes oder Ponys bedeutet auf nonverbaler Ebene klar zu kommunizieren. Die Person muss sich auf die aktuelle Situation konzentrieren und das große kräftige Tier reagiert, indem es sich unterordnet und sich führen lässt. Genauso spiegelt das Pferd, dass sich die Person gerade auf andere Dinge konzentriert. Es handelt dann ebenso nach eigenen Interessen. Seine Reaktion ist wertfrei und authentisch und lässt den Menschen so Selbstwirksamkeit erleben.

inneres und äußeres Gleichgewicht

Beim Reiten wird das vestibuläre System in den verschiedenen Grundgangarten unterschiedlich angesprochen. Der Mensch sucht aktiv sein Gleichgewicht und findet es. Das Erleben, dass es gelingt sich äußerlich ins Gleichgewicht zu bringen, unterstützt das Selbstbewusstsein, dass auch das innere Gleichgewicht wieder hergestellt werden kann.

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